Pressemitteilung

Gesundheit! – Tiere in der Erkältungszeit

Feuchte Witterungsverhältnisse in dieser Jahreszeit können bei Hunden, Katzen und Pferden, ähnlich wie beim Menschen, zu Atemwegserkrankungen führen. Bleibt das Fell über mehrere Stunden nass und kommt dann womöglich noch Zug hinzu, sind auch Haustiere momentan deutlich anfälliger. Sie bekommen genau wie wir während der kalten Jahreszeit gerne mal einen Husten, Schnupfen und Fieber.

Foto: © Happy monkey, Adobe Stock

Zunächst stellt der Tierhalter nur eine gewisse Mattigkeit fest. Der Futternapf, beziehungsweise -trog, wird vielleicht nicht wie sonst bis auf den letzten Krümel ausgeschleckt. Auf einmal kommen Atemgeräusche in Form von Röcheln, Husten oder auch Würgen hinzu. Bei Anstrengung wird schwer geschnauft, womöglich tränen die Augen, und aus der Nase trieft gelber Schleim.

Jetzt ist guter Rat teuer. Braucht das Tier einen Tierarzt, oder wird das von selbst wieder? Hier liefert das Allgemeinbefinden gute Hinweise. Solange die Vierbeiner agil erscheinen, kommt ihr Körper mit dem Infekt vermutlich selbst klar. Wenn die kränkelnden Patienten jedoch deutlich ruhiger wirken als sonst oder gar das Futter verweigern, herrscht schon Alarmstufe rot. Wer kann, sollte jetzt Fieber messen. Bei Hund und Katze liegt die normale Körpertemperatur bei 38-39 °C. Die Körpertemperatur eines gesunden Pferdes steigt nicht über 38,2 °C. Alles darüber ist als Erhöhung zu werten. In diesem Fall ist es besser, schon jetzt einen Veterinär zu kontaktieren.

Inhalieren hilft auch bei Tieren.

In dieser Phase ist jedenfalls Schonung angesagt. Wohldosiertes Rotlicht kann helfen, den Infekt abzukürzen. Auch das Inhalieren von warmen Wasserdämpfen mit entsprechenden Zusätzen wie Kamille unterstützt die Regeneration der Atemwege. So wirklich Spaß am Inhalieren haben die meisten Tiere zunächst nicht wirklich. Hier muss man mit Tricks und Fingerspitzengefühl arbeiten. Katzen kann man in einem Transportkorb unterbringen und diesen gemeinsam mit einer Schüssel heißem Wasser, die außerhalb des Korbes steht, mit einer Decke abdecken. Für Pferde gibt es so genannte Inhalationskörbe zu kaufen, und mit dem Hund inhaliert man als Mensch am besten gemeinsam unter einem großen Handtuch. Mit Geduld und Spucke klappt es dann, natürlich nur im übertragenen Sinne.

Menschen können sich beim Tier anstecken. Andersherum ist das auch möglich. Das Tier fängt sich häufig den Infekt vom Besitzer ein. Dies gilt nicht für alle Krankheitserreger, aber für viele. Sollte also eine der beiden Parteien an einer Infektion leiden, ist sicherheitshalber Abstand geboten. Denn wird durch Niesen oder Rotzen der Keim in der Umgebung verteilt, gelangt er auf die Schleimhäute des jeweils anderen und kann sich dort ansiedeln und vermehren. Das kennen wir seit Corona ja nur zu gut. Schmusen ist also bis zur Genesung verboten, will man verhindern, dass der Erreger leichtes Spiel bei der Ausbreitung hat.

In jedem Fall ist Nässe zu vermeiden.

Auch wenn kurze Spaziergänge oder Auslauf zum Alltag gehören, muss das Fell nach der Rückkehr gründlich trocken gerubbelt werden. Um echte Trockenheit zu erlangen, kann auch ein Föhn oder bei Pferden ein Pferde-Solarium zum Einsatz kommen. Klingen die Erkältungssymptome nicht nach kurzer Zeit ab, muss ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Lungenwürmer, Herzinsuffizienzen, Asthma, besonders gemeine Bakterien oder – was man nicht hoffen mag – Tumore der Lunge lösen ebenfalls Husten und damit Erkältungssymptome aus, was den Tierhalter in die Irre führen kann. Im Glauben es handele sich um einen Atemwegsinfekt, übersieht er womöglich ernstere Ursachen. Wartet er nun zu lange, schreitet die Grunderkrankung fort und geht womöglich in ein unheilbares Stadium über.

Als Schallgrenze, wie lange man mit einem Besuch beim Tierarzt warten darf, kann ein Zeitraum von maximal zehn Tagen angesetzt werden, immer unter der Voraussetzung, dass das Tier sich während dieser Zeitspanne abgesehen von den Anzeichen einer Erkältung, unbeeinträchtigt zeigt. Klingt der Husten nach diesem Zeitfenster nicht ab, ist spätestens jetzt der Anruf bei Onkel oder Tante Doktor fällig.

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org